Blutegel-Therapie

 

Der Blutegel (Hirudo medicinalis officinalis), der zur Gruppe der Ringelwürmer gehört, wurde schon seit Jahrtausenden zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.


Heute wird der ca. 5 cm große Blutegel in streng kontrollierten Zuchtanstalten kultiviert, über eine Apotheke bezogen und nur bei einem Patienten eingesetzt, so dass die Sorge wegen einer möglichen Keimübertragung unbegründet ist. Außerdem bilden die Blutegel ein antibiotikaähnliches Sekret. Wie beim blutigen Schröpfen wird durch das Saugen des Egels ein lokaler Füllezustand beseitigt. Der Blutverlust beim Saugen beträgt ca. 10 ml und während der Nachblutung können noch ca. 20-40 ml nachfließen, was einem sanften, langsamen Aderlass entspricht.


Die Blutegel-Therapie wird vornehmlich bei Stauungen eingesetzt, wie z.B. durch Gefäßerkrankungen, aber auch bei Gelenkbeschwerden. Der Biss des Egels wird wegen des anästhesierenden Sekretes kaum gespürt. Die verschiedenen Blutegelwirkstoffe haben einen örtlich entzündungshemmenden, entstauenden und „blutverdünnenden“ Effekt.


Blutegel sind sehr sensible Tiere, die sich leicht durch Stress irritieren lassen. Bei Wetterumschwung, Gewitter oder auch Angst des Patienten muss eine Behandlung ausfallen. Vor der Blutegelbehandlung dürfen keine Parfüms, Deos und andere duftende Stoffe auf den Körper aufgetragen werden. Auf den Genuss von Alkohol und Zigaretten am Vorabend der Behandlung sollte verzichtet werden.


Menschen, die an einer Blutgerinnungsstörung leiden oder „blutverdünnende“ d.h. gerinnungshemmende Medikamente wie z.B. Marcumar einnehmen, dürfen nicht mit Blutegeln behandelt werden.


Biebertaler Blutegelzucht GmbH


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